Kriminacht
Gänsehaut im Dorfgemeinschaftshaus
Die Theatergruppe und der Verein „Unser Dorf“ hatten in Niederlibbach gemeinsam zur Kriminacht in das Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Im Mittelpunkt des Abends stand das Verbrechen in all seinen Schattierungen, vorgetragen in Kurzkrimis bekannter, aber auch weniger bekannter Autoren. Die Räumlichkeiten waren dem Anlass entsprechend dekoriert und unzählige Kerzen sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.Insgesamt 7 Kurzkrimis wurden in drei Programmteilen vorgetragen. Dabei waren Geschichten von Roald Dahl „Mrs. Bixby und der Mantel des Oberst“, vorgetragen von Monika Hoppe-Demmelmeyer, oder Stephen King „Hund, Katze, Baby“, vorgetragen von Christine Bach. Als eines der hoffnungsvollen Nachwuchstalente der Theatergruppe angekündigt, trug Denise Bartsch eine spannende Kurzgeschichte vor, die sie im Internet gefunden hatte: „Die schwarze Rose“. Weitere Kriminalgeschichten wurden gekonnt vorgetragen von Dagmar Schweigart, Helmut Kurowski und Ralf Schütte. Dabei ging es um den Besuch von Außerirdischen, die „Ehre“ eines Killers und die verzwickten Folgen eines Seitensprungs.Der Bereich, in dem gelesen wurde, war abgedunkelt, nur mit Kerzen erleuchtet und Spinnweben hingen an Decke und Wänden. Es war genau die richtige Stimmung für Kriminalgeschichten und während vorgelesen wurde, hätte man eine Stecknadel fallen gehört. Die Gäste hatten einen sehr unterhaltsamen Abend, während der Vorträge sowie auch in den Pausen. Die Speisen und Getränke trugen phantasievolle Namen wie „Abgeschnittene Finger“ oder „Blutgerinnsel“. Einig war man sich nach der letzten Geschichte, dass es ein besonderes, in der heutigen Zeit doch schon etwas ungewohntes Erlebnis sei, ruhig zuhören zu können und der eigenen Phantasie dabei Raum zu geben. Ein echter Kontrast zur sonstigen Abendunterhaltung, bei der man immer mehr zum reinen Konsumenten wird. Dieter Weiß, der selbst die Geschichte „Das Liebeseck“ vortrug, führte kurzweilig durch das Programm. Er erläuterte, dass die Kriminacht für die Theatergruppe ein Experiment war. Mit den inzwischen schon traditionellen Theateraufführungen habe man erfolgreich die Unterhaltung im Dorf für die Bürgerinnen und Bürger beleben können. Und auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Gestaltung des dörflichen Lebens in Niederlibbach sei man auf die Idee des gegenseitigen Vorlesens gekommen. Angesichts der rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer kann der Versuch schon als erfolgreich bezeichnet werden. Immerhin musste man an diesem Wochenende gegen herrliches Sommerwetter antreten. Von Seiten der Theatergruppe war zu hören, dass der Abend sicherlich eine Fortsetzung finden werde.